Grosswirtschaft

So wie es in den wissenschaftlichen Erkenntnissen, der Nutzung der physikalischen Kräfte sowie Werkzeuge keinen Stillstand gibt, gilt das gleiche auch für das Wirtschaftsleben. Denn Stillstand würde einen Rückfall in vergangene Zeiten bedeuten, daher ist der immerwährende Fortschritt zur Grundlage und Voraussetzung unseres Daseins geworden.

Auf die alte Wirtschaft folgt die Neue

Beschäftigt man sich etwas mit der wirtschaftlichen Geschichte, so lässt sich ein Wendepunkt in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts (zwischen 1880 und 1889) feststellen, denn ab da erlebt die Großwirtschaft eine gewaltige Umwälzung auf allen Gebieten des Schaffens.

Vor den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts ist es unverkennbar, dass die Ausbreitung von Unternehmen egal welcher Art sehr mager bis kaum von statten ging.

Allerdings besaßen vor allem die Privatunternehmer genügend Kapital, welches sie anlegen wollten, jedoch keine Möglichkeit fanden. Diese Tatsache führte zur Gründung der Aktiengesellschaften. Da diese Unternehmungsform noch in den Kinderschuhen steckte und keine vernünftigen gesetzlichen Regelungen aufwies, erfolgte daraufhin eher eine willkürliche Betätigung durch unwissende und arglose Käufer. Es folgte eine Überproduktion an Aktiengesellschaften, die letztlich zu einem inneren Zusammenbruch der Unternehmungen führte.

Das Ergebnis war, dass die Banken sich nur noch für solche Unternehmungen interessierten, die rasch und profitabel ins Volk gelangen konnten. Die kleinen Unternehmen, die wiederum mehr Zeit brauchten, waren uninteressant. Diese ganze Situation führte um 1880 zu einem großen technischen und wirtschaftlichen Aufschwung.

Zu schnell zu viel gewollt

In den folgenden Jahren wuchsen die Großbetriebe überwältigend schnell heran, was allerdings dazu führte, dass die Wirtschaftsführung die technische und wirtschaftliche Vervollkommnung nicht mal annähernd erreichte, sodass die Äußerung von ‚billig und schlecht‘ die Ergebnisse der Produktionen prägte.

Die Problematik lag insbesondere darin, dass die Produktionen in Großbetrieben ohne einer zuvor aufgestellten Kalkulation durchgeführt wurden, sodass einige Güter mit hohem Verlust und andere mit einem sinnlosen hohen Gewinn verkauft worden sind. Das führte natürlich zu unzufriedenen Kunden.

Geschäftspolitik

Dank der chaotischen und unübersichtlichen Produktionen der Betriebe, musste nun eine Ordnung her. Geschäftspolitik umfasst das Ineinandergreifen der technischen Maßnahmen und geschäftlichen Organisationen, wie Verkauf, Tarife, selbst die allgemeine Finanzpolitik und so weiter. Es sind unter anderem die Grundsätze, nach denen ein Unternehmen sowohl innen wie auch nach außen agiert. Es setzt auch die Handlungsrichtlinien und Regeln für das gesamte Unternehmen fest, sowie eine gewisse Zielsetzung, wie zum Beispiel zu expandieren.

Finanzpolitik

Man könnte sagen, dass die Finanzpolitik eine Abzweigung der Geschäftspolitik in einem Großbetrieb ist, hat aber natürlich in einem kleinen Betrieb ebenso ihren festen Bestandteil.

Hierrunter versteht man alle Maßnahmen, die sowohl Einnahmen wie auch Ausgeben des Betriebes betreffen.

Zu den Aufgaben und Zielen einer Finanzpolitik zählen:

  • Finanzierung
    • Generierung der Einnahmen und Ausgaben zur Herstellung der Produkte.
  • Wachstum
    • Das wirtschaftliche Wachstum des Betriebes zu vergrößern und nachhaltig zu fördern, auch länderübergreifend.
  • Stabilisierung
    • Beobachten und bei Bedarf die Konjunktur beeinflussen.
  • Distribution
    • Eine eventuelle Umverteilung des Geldes zur Verminderung der Ungleichheit der Einkommensverteilung im Hinblick auf eine progressive Einkommensteuer.
  • Lenkungsfunktion
    • Dank des Überblicks der Finanzen kann man schnell auf mögliche Verluste reagieren und diese entsprechend verhindern.

Großwirtschaft im Klaren

Unter Großwirtschaft versteht man im Prinzip alle großen Betriebe, die entsprechend einen 6, 7 oder gar 8 stelligen Betrag im Jahr umsetzen. Außerdem neigen diese Betriebe länderübergreifend zu arbeiten, zu expandieren und haben zudem noch mehrere Betriebe als Geschäftspartner. In dem 21. Jahrhundert kann selbst ein kleiner Betrieb, der vielleicht nur 6 Mitarbeiter hat, als ein Großer gelten, da er dank des Internets die Heimat nicht verlassen muss, aber die Grenzen trotzdem überwindet.

Zusammenbruch der Großwirtschaft

Ein Niedergang kann auch eine Großwirtschaft heimsuchen. Dieser kann allerdings nur dann eintreten, wenn die genutzten Methoden komplett untauglich geworden sind. Das könnte in der Situation geschehen, in der aufgrund neuer Verhältnisse neue Methoden gebraucht werden. Daher ist es wichtig Flexibilität zu wahren, um jeder Zeit und bei Bedarf die Richtung, Methoden und den Ablauf wechseln zu können.

Aber im Großen und Ganzen bleibt die Großwirtschaft als ein fester Bestandteil unseres Lebens bestehen, denn wo auch immer ein Großbetrieb in den Ruin gerät, stampft sich aus dem Boden woanders ein neuer Betrieb heraus, sodass der Kreislauf der Großwirtschaft stets aufrecht erhalten wird.